Samstag, 3. Oktober 2015

3. Tag: Connemara (oder der Touristenschock)

Mit Hochnebel begrüsste uns der Samstag. Also keine Eile und kein Druck, den Sonnenaufgang zu fotografieren. 
Dank eines Hinweises aus der daheimgebliebenen Bevölkerung(Danke Mr. T!), fuhren wir an den Fusse des Croagh Patrick, wo das National Great Famine Monument (die grosse Hungersnot) steht. Die triste Stimmung passte gerade dazu. Ein paar Schritte weiter davon weg, besichtigten wir die Murrisk Abbey, ein ... na, ratet mal.... ja genau, ein zerfallenes Kloster. Umgeben von menschlichen Überresten, stand die Kirche idyllisch am Meer.




Anschliessend folgten wir dem Wild Atlantic Drive Richtung Süden, wo wir immer wieder mal einen Fotostopp einlegten. Zwischen Hügeln durch, an Löchern (Lochs) vorbei und über Löcher (auf der Strasse) drüber, genossen wir die Landschaft. An einem speziell schönen Loch mit perfekter Spiegelung der Berge rund herum fuhren wir eine holprige Strasse nach hinten und wollten schon so richtig loslegen mit Fotografieren... doch plötzlich kam Wind auf und die ganze Spiegelung war futsch :-/ Wir warteten noch ein paar Minütchen, doch es wurde nicht besser. Schade... Ein oder zwei Lochs später wurden wir nochmals mit einer hübschen Spiegelung belohnt. Leider war der Himmel noch stark bedeckt und so blieb das Foto des Jahrhunderts noch aus ;-)




So fuhren wir weiter und kamen zum Erriff River, der mit vermeintlich schwarzem Wasser einem hübschen Wasserfall versehen war. Raus mit Stativ und Filter und runter ins Bachbett. Über schlüpfrige Steine und Morast gelangten wir zum Wasserfall und ich konnte mit Filterhalter-Assistentin Maria doch das eine oder andere zufriedenstellende Foto machen.




An diesem Spot waren wir tatsächlich mal nicht die einzigen Touris, mindestens 10 andere waren auch dort.
Irgendwie war die Zeit wie im Flug vergangen, und so war es schon nach 13Uhr als wir uns auf den Weg zur Kylemore Abby machten. Hier sollte es nun gemäss Reiseführer doch endlich von Touristen wimmeln, wir haben uns also schon darauf eingestellt. Und die Prophezeihung wurde war, wobei es sich noch sehr im Rahmen hielt. Wir waren uns von Rom ja schon ganz anderes gewöhnt. Aber die Abby und das ganze Gelände mit dem Victorian walled garden und der gothischen Kirche waren den Eintritt wert. Endlich mal etwas, das auch nicht ganz kaputt war :-) Die Leute verteilten sich gut und so konnten wir die Kirche sogar ganz alleine geniessen. 







Besichtigen und fotografieren macht müde und so beschlossen wir, mal etwas früher im Guest house zu sein, um morgen wieder fit zu sein. 
Aber auf der Rückfahrt nahmen wir den "Connemara Loop" und so musste ich doch noch ein, zweimal anhalten. Wenn das Fotoherz schlägt, dann kann die Müdigkeit einpacken. Die kleinen Strässchen durch die Landschaft liessen an den meisten Orten kein kreuzen zu... wobei wir auch wieder keiner Menschenseele begegneten. Was auch gut war, denn mein Fahrstil wurde langsam immer irischer ;-)






Aber nun konnte ich wirklich bald die Schafe auf der Strasse nicht mehr erkennen und so fand ich den 6sten Gang und katapultierte uns zwar nicht von der Strasse, aber nach Westport zurück. 

Zitat des Tages: "das wird doch nichts" - "das kannst du doch nicht wissen, vielleicht will er ja genau ein schiefes, verwackeltes, unscharfes Foto ohne Bildkomposition"



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen