Freitag, 2. Oktober 2015

Tag 2: Achill Island (oder die Suche nach dem Weg)

Der Freitagmorgen begrüsste uns mit irischem Frühstück (das Guest House lässt sich nicht lumpen und serviert was das Herz begehrt) und irischem Wetter... Das heisst, kühl, neblig, Morgentau. Aber der Wetterbericht hatte besser gemeldet, also machten wir uns auf den Weg Richtung Norden. 
Der erste Stopp war die Burrishoole Abbey, ein zerfallenes (wie könnte es auch anders sein) Kloster. Bei unserer Ankunft waren wir, abgesehen von einem parkierten Wohnwagen, die einzigen dort. Und das sollte sich während unseres ganzen Besuches auch nicht ändern. Keine Menschenseele weit und breit, nur das Kloster, die Gräber, an denen Morgentau-getränkte Spinnennetze hingen, und eine wunderschöne Spiegelung im Wasser. Wir genossen die Ruhe und die Ruine.






Ein paar km weiter hiess es "to the Castle" und dieses Schloss wollten wir natürlich auch besichtigen. Zuerst fuhren wir aber daran vorbei.... wo war denn dieses Schloss? Ok, umkehren... war es wohl doch dieser kleine Turm am Strassenrand....? Jep, er war es. Das Schloss der Piratenbraut war also nicht wahnsinnig gross. Aber schön anzuschauen, von aussen... leider war es geschlossen wegen Renovation.



Anschliessend folgten wir dem Wild Atlantic Drive bis zur Achill Island. Die Küste war atemberaubend, die Strassen schmal (manchmal schon viel zu schmal für meinen Geschmack), die Wiesen grün und die Schafe rot, blau und rosa. Was?? Nun, die irischen Schafe dürfen sich bewegen, wohin sie wollen... und müssen dafür natürlich gekennzeichnet werden. 
Wir genossen unser Mittagspicknick an der inzwischen scheinenden Sonne mit Blick auf Strand und mehr. Herrlich.




Am Fusse des Berges Slievemore angelangt, wollten wir eine kleine Wanderung, den Slievemore Walk, machen. Beginnen soll der bei einem bestimmten Hotel... nun konnten wir dieses verd.... Hotel nicht finden. Nun, nachdem wir gefühlte 10 mal am selben Ort vorbeigefahren sind, haben wir beim Friedhof, der auch auf der Route ist, parkiert, und sind mal dem Beschrieb gefolgt. Ein paar Höhenmeter später, beim megalithischen Grab, hatten wir eine grossartige Aussicht auf das Meer und die Inseln. Wunderschön. Hier begegneten wir auch einer Touristin. Dies ist erwähnenswert, da wir sonst auf der ganzen Strecke keine weiteren Personen getroffen haben. Nur Schafe. Immer wieder Schafe.... Die restliche Strecke, sollte quer über eine Wiese verlaufen... von Weg, keine Spur. Nun Schafe. Und Schafscheisse. Ich war geneigt zu sagen, "der Weg ist voll Scheisse". Aber ein paar Nasse Füsse später sind wir beim "deserted Village" angekommen, ein verlassenes und, Überraschung!! zerfallenes altes Dorf. Nur die Grundmauern standen noch. Spannend war es allemal.


Nun ging es die Küste entlang weiter, bis zur Spitze der Insel, zum Keel Strand. Ein kleiner feiner Strand, der auf einer Seite in zerklüfteten Felsen, welche komplett mit kleinen schwarzen Muscheln und Seegras überwuchert waren. So konnte ich Maria etwas zeigen, das sie noch nie gesehen hat.



Die Sonne neigte sich langsam ein bisschen tiefer am Horizont, endlich wurde es Fotozeit. Und so fuhren wir, nachdem wir die erste Abzweigung verpasst hatten, weiter der Küste entlang. Etliche Fotostopps später fand ich einen Ort, den ich nun nicht mehr vor Sonnenuntergang verlassen wollte. Ich parkte Maria also so, damit sie den Sonnenuntergang aus dem Auto anschauen konnte, packte Stativ und Filter, und machte mich auf den Weg über die scharfen Felsen bis ans Wasser. Natürlich vergass ich die Zeit mit Langzeitaufnahmen, doch irgendwann machte ich mich wieder auf den Weg an die Oberfläche. Zu meiner Freude stand das Auto samt Insassin noch am selben Ort :-) Müde und hungrig, aber glücklich machten wir uns auf den Heimweg. 






Zitat des Tages: "Ach und hier sind noch Belgier" (Nein, es waren wieder IRL...)


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